Dienstag, 29. August 2017

Donnerstag, 29. Juni 2017

Weingut Irene Söngen



Jung, weiblich und erfolgreich?! – Weingut Söngen hat erst 1994 in Hattenheim angefangen. Klaus-Georg Söngen hatte gerade sein Diplom als Weinbau-Ingenieur in der Tasche und Irene arbeitet als technische Zeichnerin im Maschinenbau. Glücklich war sie in diesem Beruf nicht. Weinberge konnte man zu dieser Zeit einfach erwerben und die Trauben an die örtliche Winzergenossenschaft verkaufen. Die Betriebsausstattung bestand aus einer Rebschere, einem kleinen alten Weinbergstraktor und gebrauchten Geräten. Der erste eigene Keller kam erst 1999 dazu. Heute haben die beiden 8 Hektar Riesling und eine eigene Marke mit dem selbsterstellten Etiketten Irene Söngen.
Mädchenwein?! Limette + Grapefruit = Frische und Klarheit
Irene Söngens Philosophie ist vom gleichen Pragmatismus geprägt, wie ihr gesamtes Auftreten: Nein, ihre Etiketten ziert kein Bio-Zertifikat, auch wenn sie sich dem ökologischen Anbau verpflichtet fühlt. In aller Regel kein Einsatz chemischer Pestizide, Handlese und möglichst ohne Zugabe von Reinzuchthefen. Für den worst case sieht sie es aber als existenziell an, auf konventionelle Mittel zurückgreifen zu können, wenn es die Situation erfordert, z.B. um ihre Ernte retten oder auch in schwierigen Jahrgängen qualitativ hochwertigen Wein ausbauen zu können. Ihre authentische Leidenschaft bei der Ausführung lässt keine Zweifel an ihrer Überzeugung am ökologischem Weinbau zurück. Sie macht den Eindruck einer bodenständigen, überaus bescheidenen und pragmatischen Winzerin, die sich mit viel Leidenschaft einem möglichst nachhaltigen Weinbau verpflichtet fühlt und dabei höchstmögliche Qualität anstrebt.

Irene Söngens  Riesling Kabinett stammt von unterschiedlichen Lagen um Hattenheim und Hallgarten und werden im Stahltank ausgebaut. Irene Söngens Rieslinge schmecken glasklar, knackfrisch und rein, machen gute Laune und "schädelt" nicht! „In der Nase ist dieser Wein sehr klar, sehr fruchtbetont, aber es steht keine Frucht besonders im Vordergrund“, sagt Söngen selbst über ihre Wein.
Am Gaumen sieht das schon etwas anders aus. Hier stehen deutlich säurehaltige Früchte im Vordergrund, Aromen von Limette und Grapefruit geben dem Wein eine enorme Frische und Klarheit. Feine Süßlichkeit schmiert den Trinkfluss. Der Abgang ist für einen Wein dieser günstigen Preisklasse sehr lang. „Dabei machen Frauen ihrer Meinung nach durchaus anders Wein als Männer“, sagt sie: „Frauen schauen halt mehr nach den Blümchen. Die Männer wollen immer Traktor fahren. Die sind so technisch“, meint Söngen und gibt ein Beispiel: „Viele meiner männlichen Kollegen bringen ihren Jungwein erstmal ins Labor. Dann bekommen sie ein Papier, auf dem steht, was drin ist, wie hoch die Säure ist und mehr. Dann entscheiden sie, was sie im Keller machen. Wir probieren und entscheiden selber“.
Mein Tip: Leichtwein zum schnell mal eine Flasche Wegtrinken!!!
Das Weingut
Das Weingut steht im Weinberg und wirkt irgendwie nackt, weil es aus rohem Metall besteht, davor ein großer Parkplatz, der mit grobem Schotter bedeckt ist mit Blick auf das Schwimmbad von Hallgarten. Ein Schild, dass auf den Besitzer hinweist, ist nicht zu erkennen. Keine Anzeichen dafür, dass hier Wein gemacht oder verkauft wird. Rheingau-Romantik sieht definitiv anders aus!
Irene Söngen Weine ist der neue Rheingau. Mehr ran geschlichen als gefördert oder vom Weinbauverband gewünscht. Fernab von einer Preispolitik, die einem die Zornesröte ins Gesicht treibt. Fernab von allem, was man für gewöhnlich im Rheingau der ewig Gestrigen verortet sonst findet. Keine ernstzunehmende Website, kein Social Media – nichts. Wer die Weine von Irene Söngen kennenlernen will muß in den stationären Weinhandel. Auf ihrem  Weingut gibt es Stahltanks und Sekt Rütteltische, aber nicht einmal eine Bank zu sitzen oder irgendetwas was in Richtung Weinverkostung geht – Weinbau pur eben!


Sonntag, 2. Oktober 2016

Dienstag, 17. November 2015



Best of Hessen – Galadinner der Sieger
Kulinarisches Highlight mit den sechs Landessiegern der Hessischen Landeswein-und sektprämierung

Erstmalig präsentierte die Rheingauer Weinwerbung GmbH in Zusammenarbeit mit dem Schlosshotel Reinhartshausen die Siegerweine der Hessischen Landesprämierung in neuer Form:
Am Samstag, den 14. November 2015 wurden die 6 Siegerweine der Hessischen Landesprämierung zu 6 ausgesuchten Gängen im Schlosshotel Reinhartshausen serviert.

Im festlichen Rahmen im Ballsaal von Schloss Reinhartshausen gelang es dem Chef de Cuisine Florian Hirschmann mit außergewöhnlichen Geschmacksvariationen, die Riesling- und Spätburgunder- Weine sowie einen Riesling Sekt, gelungen zu kombinieren. 

Louisa Follrich, die Rheingauer Weinkönigin, führte charmant und fachkundig durch den Abend. Die beteiligten Winzer sprachen zu ihren Weinen die Philosophie ihrer Weingüter an, während Florian Hirschmann die geschmackliche Kombination zwischen Speisen und Weinen beschrieb. 
Sechs Mal präsentierte Florian Hirschmann mit seinem Team des Hotel Schloss Reinhartshausen Speisenkombinationen auf höchstem Niveau, die mit den Weinen der Landessieger perfekt harmonierten.

„Wir wollten die Leistung der Winzer hervorheben und den Gästen die hessischen Spitzenweine und Spitzenküche in besonderen Weise präsentieren. In Zusammenarbeit mit Schlosshotel Reinhartshausen ist uns dies gelungen“, betont Peter Seyffardt, Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes.

Der lang anhaltender Applaus aller Teilnehmer für Wein, Küche und Moderation, waren der Endpunkt eines gelungenen Abends, im Dialog zwischen Speisen und Rheingauer Wein auf höchstem Niveau.   

„In Zusammenarbeit mit unseren Sponsoren Selters, Schott Zwiesel, Deutsche See, den Landessiegerweinen der Weingüter Stefan Molitor, Schreiber, Joachim Flick, Klaus Flick, Weinhof Martin, Winzer von Erbach und dem Digestif aus dem Weingut Prinz von Hessen wurde diese hochkarätige Veranstaltung ein besonderer Abend, so Seyffardt weiter.

Zuvor hatten die Gäste und Besucher die Möglichkeit an einer Verkostung in der Kelterhalle des Schlosshotel Reinhartshausen teilzunehmen und neben den Landessiegern der Hessischen Landeswein- und sektprämierung auch die Staatsehrenpreisträger mit einem ausgewählten Sortiment kennen zu lernen.

Dienstag, 12. März 2013

Yahoo folgt Google - Moderne Arbeitswelten?




Rückschritt ins 19. Jahrhundert - oder eine dringende Maßnahme zur Wiederbelebung von Yahoo? Marissa Mayer, die neue Chefin des Internetkonzerns, holt alle Mitarbeiter vom Home Office zurück in die Firmenzentrale. Es ist nicht das erste Mal, daß das Pendel zurückschlägt. Seit Peter Sellers in den 70iger Jahren verkündete, daß der Weg und nicht das Ergebnis der Schlüssel zum langfristigen Erfolg für Unternehmen ist steht auch der Arbeitsplatz in der Diskussion. Aber was ist passiert?
Es sind diesmal nicht die Kostenrechner und Excelsheet-Produzenten, die die Diskussion des Arbeitsplatzes, wie in den letzten Jahren, bestimmen: Gute Mitarbeiter sitzen beim Kunden oder Zuhause, wo sie weniger kosten und immer erreichbar sind. Man nennt es Freiheit! Nein, schlicht der Erfolg von Google zwingt zum Umdenken. Der kokonartige Google-Campus mit kostenlosem Essen und Dienstleistungen wie Reinigung oder Schuhreparaturen lässt die Grenze zwischen Privatem und Beruflichem verschwimmen, um die Mitarbeiter möglichst lange am Arbeitsplatz zu halten: Die Firma kümmert sich doch um alles, warum willst du überhaupt nach Hause gehen?".
Mensch da schreibe ich über die Digital Nomaden und da fällt mir Yahoo in den Rücken. Raymond Fisman, Professor an der Columbia Business School, findet das nachvollziehbar: "Das ist das richtige Signal von einer Chefin, die einen der größten Krisenfälle des Internets wieder auf die Beine bringen will", schreibt er auf cnn.com. Die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht findet der Organisationswissenschaftler unersetzlich. Allerdings könne es sein, dass die Maßnahme nicht für alle Yahoo-Mitarbeiter geeignet sei: "Viele von ihnen arbeiten im Kundenservice und dürften zu Innovationen im Konzern ohnehin wenig beitragen."
Und schon kommt aus Deutschland die Weise, dass Heimarbeit für Eltern nicht unbedingt vorteilhaft sei: "Ein geregelter Arbeitstag lässt sich mitunter besser mit Familienaufgaben kombinieren als ständige Erreichbarkeit."
Und bei Google: Rüschensofas, U-Boot-Türen und überall Union Jacks: Die Innenausstattung der renovierten London-Zentrale von Google ist ein irrwitziger Stilmix. Die Sofas und die selbst bewirtschafteten Gärten sind ein zentraler Bestandteil des Konzepts. Auf solche Bereiche kommt es an, wenn man eine intelligente Strategie für die Gestaltung von Arbeitsplätzen verfolgt. Im Google Headquarter in London arbeiten 1250 Leute. Jeder von denen hat einen eigenen Arbeitsplatz - und darüber hinaus gibt es 1250 gemeinsam nutzbare Plätze, also Sitzgruppen unterschiedlichster Größe, wo man sich mit Kollegen zusammensetzen kann. So viele Plätze pro Mitarbeiter gibt es nirgendwo sonst. Normalerweise haben große Unternehmen solche Gemeinschaftsplätze vielleicht für jeden vierten Mitarbeiter. Das ist ja gerade das Kluge an dem Konzept: Wenn die Leute entspannt sind, arbeiten sie effektiver.
Aber mir ist das alles doch sehr fern: Produktionsstätte werden zu Lifestyle-Zentrale umgemodelt. Man muss nicht am Strand hocken, wenn das Büro die Oase ist, ohne lästige Sandkörner zwischen den Tasten, die das Programmieren erschweren - das scheint das Mantra der nordkalifornischen Aufsteiger, die damit ihre Mitarbeiter so lange wie möglich am Arbeitsplatz halten wollen. Selbstredend ist das im Interesse der Unternehmen - und damit auch einer Yahoo-Chefin. Aber davon sind wir Normalsterblichen doch alles sehr entfernt

Bruce Springsteen - Spirit in the Night - Live 1973 in Los Angeles

Warum ist es am Anfang immer am schönsten!