Freitag, 22. Februar 2013
Realitäten im Alltag
Im Allgemeinen sage ich was ich denke und meine was ich sage: Ich bin kein boy of the summer und sitze damit im Glashaus, wenn ich das jetzt schreibe, aber was ich regelmäßig im Schwimmbad sehe hat nix mit Baywatch zu tun. Sicher ich bin da eine soziale Randgruppe, weil ich zum Beispiel keine Tätowierung habe und eine Badehose trage, die mir auch paßt: Nur zum Voyeur oder ähnliches werde ich im Schwimmbad nicht und Schönheitspreise werden dort auch nicht vergeben. Wenn dies dann also die Realität ist, warum sieht das in der Fiktion anders aus! Warum gibt es da immer nur schöne Menschen und warum lieben wir es auch noch? Ich denke es ist wie im Tennis – normalerweise hätte ich gewonnen! Und wenn ich nur Zeit hätte, wäre ich auch ein Adonis etc.. Also eigentlich gehören wird dazu und das was da auf meiner Waage ist sowie in meinen Schlafzimmer liegt ist nur eine vorübergehende Erscheinung. So wie es der Sternreporterin klar war, daß eigentlich Clooney gleich an die Bar kommt und Brüderle einfach ein ärgerliches Missverständnis war, daß wegzuräumen ist. Darin liegt wohl auch die Basis unserer Single Gesellschaft – alle warten auf was Besseres! Und sind natürlich eigentlich auch was Besseres. Wenn ich dann die dicken Muttis und Pappis im Babybecken ansehen, dann sehen die eigentlich gar nicht so unglücklich aus. Ihre Kinder sind meist auch kleine Buddhas, aber sie sehen nicht suchend, sondern eher wie angekommen aus. Sie lesen Ihre Bildzeitung, essen ihre Pommes und trinken zu viel Bier. Sie haben kein Problem damit das Clooney nicht um die Ecke kommen wird, obwohl er als Poster am Arbeitsplatz hängt. Sie lieben ihn einfach, auch wenn er ganz weit weg von Ihnen ist. Und Sie glauben auch einfach alles was über ihn in der Zeitung steht. Also ist das Problem vielleicht in meinen Kopf? Ich denke also bin ich – das hat man mir mal über Descartes bei gebracht. Aber was ist wenn Gedanken Flügel bekommen und abheben….. Lesen und schreiben ist meine Droge. Nächste Folge.. Flucht in die Fiktion!
Sonntag, 17. Februar 2013
Fiktive Wahrheiten
Wenn das Fiktive anfängt die
Wirklichkeit zu bestimmen – man also nicht mehr weiß was nur gedacht,
gesprochen und was wirklich passiert ist, weil es so in den Medien oder einfach
nur auf Facebook steht, dann haben wir den geistigen Boden unter den Füßen verloren.
Das Phänomen fing im Fernsehen
mit den Privatfernsehn an und wurde dankbar vom öffentlich-rechtlichen
übernommen. Sind wir noch bei der Tagesschau, dem Wetter oder schon in der
nächsten Talk - Show? Wenn Talkmaster mit immer denselben Schauspielern oder
Politikern sprechen und man gar nicht mehr sicher ist, ob es unterschiedliche
Themen sind, dann hat die Fiktion schon angefangen/ schon gewonnen. Früher hat
die Wirklichkeit die Fiktion bestimmt und man nannte das dann Creativität. Aber
irgendwann war jeder ein Creativer und Kommunikation alles. Natürlich hatte
alles auch was mit dem Internet zu tun.
Früher suchten wir nach
Charakteren bei Shakespeare oder Goethe – heute finden wir sie in US
Fernsehserien. Die Darsteller werden unsere Vertraute und Ratgeber im Alltag.
Aber welcher Alltag ist das? Hank Moody ist versoffen, raucht und fällt von
einer kalifornischen Schönheit in die andere. Das nennt sich Californication
und das einzige was einen stört ist der kaputte Scheinwerfer seines Porsches. Mir
sind keine Frauen, aber jede Menge Verkehrstaus dort begegnet. Bei Bosten Legal
gewinnt sogar immer die Wahrheit und Gerechtigkeit, obwohl doch Richter,
Staatsanwälte sowie Rechtsanwälte die Hauptfiguren spielen und nur durch Sex in
der Kanzlei unterbrochen werden.
Regel Nummer eins:
Rechtsanwälte sind sexy und haben immer Recht. Regel Nummer zwei: Ärzte haben
immer Recht und lösen auch wieder jeden Fall. Regel Nummer drei: Sex ist für
Ärzte und Rechtsanwälte immer frei Haus zu haben – wobei politisch korrekt hier
beide Geschlechter gemeint sind. Wobei wir beim virtuellen Sex angekommen sind.
Es ist glaube ich wie beim
Kochen – je mehr Kochshows es gibt, umso weniger können kochen und nehmen dann
Fertiggerichte aus der Kühltruhe. Kochshows sind Berichte aus einer
untergegangen Welt direkt aus Nachbarschaft. Die eigene Küche, dieser
unbekannte Raum, der immer sehr sauber gehalten und Vorzeigestück Nr. 1 jeder
Wohnung geworden ist. Hat man Gäste, dann holt man den Cater, der einen dann auch
mal die eigene Küche erklären kann. Der Kühlschrank inklusive Ice Crasher und
Kaffeemaschine waren dann wohl doch eher nach Farbe, denn nach Nützlichkeit,
auch unter den Ausdruck convenient bekannt, ausgesucht. Wobei der
Normalverbraucher als Gegenmodel aus Platzmangel zuweilen auch gerne aus der
Küche eine Abstellkammer macht mit Waschmaschine und Trockner. Nun gut: Wann kommen
jetzt die wahrhaftige Wahrheit, das Kochen und der Sex dran?
Also analog gedacht! So ein
Gespräch will ich eigentlich nicht mit Ihnen führen. Natürlich nächste Woche in
der nächsten Folge.
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